Indonesiens Völkermord 1965 – Deutschlands unbekannter Krieg gegen den Kommunismus
Die indonesische Militärjunta unter Muhammad Suharto tötete ab Mitte der 1960er Jahre Hunderttausende Kommunisten. Die Bundesrepublik hatte davon genauestens Kenntnis. Am 1. Oktober 1965 putschte sich in Indonesien eine von General Haji Muhammad Suharto (1921–2008) geführte Militärjunta an die Macht. Der bis dahin amtierende Präsident Ahmed Sukarno (1901–1970), der sich 1963 zum Präsidenten auf Lebenszeit hatte wählen lassen und einer Einheitsregierung bestehend aus Nationalisten, Islamisten und Kommunisten vorstand, wurde auf dem falschen Fuß erwischt. Er blieb zwar offiziell im Amt, musste aber die Militärs gewähren lassen, die ihn im März 1967 schließlich ganz absetzten. Die Putschisten verboten umgehend die Kommunistische Partei Indonesiens (PKI), damals die drittgrößte Kommunistische Partei der Welt. Die repressiven Maßnahmen betrafen ebenso alle direkt oder indirekt mit der PKI verbundenen Organisationen.
Zwischen Oktober 1965 und den frühen 1970er Jahren ließ die Junta Anführer der Partei, Mitglieder und Sympathisanten in Konzentrationslager sperren und ermorden. Nach Angaben von Sarwo Edhie (1925–1989), Offizier des Army Frontier Regiment of the Indonesian Armed Forces’ Special Forces Unit, belief sich die Zahl der Hingerichteten auf »zwei oder drei Millionen« Menschen. Obwohl dieses Verbrechen gewissermaßen einen Genozid an Kommunisten darstellt, ist es der Welt weitgehend unbekannt geblieben.
Film mit anschließender Diskussion.